digital.niedersachsen- Perspektiven und Handlungsansätze
Wirtschaftsminister Olaf Lies zu Digitalisierung und Industrie 4.0

- digital.niedersachsen- Minister Olaf Lies diskutiert mit Dr. Markus Tacke und Guido Hübner (rechts im Bild)
- Niedersachsens Bevollmächtigter Michael Rüter begrüßt die Gäste des Abends
- Dr. Markus Tacke, CEO der Siemens Wind Power, erläutert die Dimension
- Reges Interesses findet das Thema auch beim Publikum
- Guido Hübner, technischer Leiter ASSMANN BÜROMÖBEL GmbH & CoKG, gibt Einblicke in die Praxis
- Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies spricht für das Land und seine Handlungsansätze
- Mitdiskutieren ist in Niedersachsen erwünscht
- Digitalisierung ist eine Zukunftsperspektive
- Gespräche am Rande der Veranstaltung
Windturbinen, die sich selber überwachen und der Zentrale melden, wann anlassbezogen Wartungen fällig werden oder Bauteile auszutauschen sind. Windturbinen, die die Strompreise kennen und ihre Produktion entsprechend anpassen, um das Optimum aus ihrer Lebenszeit herauszuholen. Windturbinen in einem Windpark, die die gegenseitige Beeinflussung der ständig wechselnden Strömungsverhältnisse iterativ so berücksichtigen, dass für den Park insgesamt die bestmögliche Energieleistung herauskommt. Fertigungsmaschinen, die nicht auf Vorrat produzieren, sondern just in time genau das, was auf die nächste Lastwagenladung geladen werden soll.
Fertigungsmaschinen, die ohne menschliche Einwirkung jede gewünschte Form aus der Platte sägen, Umleimer kleben, Beschläge montieren. Fertigungsmaschinen, die einen Werkzeugkasten in sich tragen und je nach Aufgabe selbstständig die Werkzeuge wechseln. Werden wir morgen auf Bürostühlen sitzen, die wissen, welchen Handgriff wir als nächsten machen und uns dementsprechend automatisch positionieren? Werden wir auf Bürostühlen sitzen, die uns je nach Befinden auffordern mal aufzustehen, uns zu strecken, zu bewegen um den Rücken zu entlasten?
Dieses alles und viel mehr war auf der Veranstaltung „digital.niedersachsen – Perspektiven und Handlungsansätze“ zu hören, die am 30. März in der niedersächsischen Landesvertretung stattfand. Auf Einladung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies erläuterten Dr. Markus Tacke, CEO der Siemens Wind Power und Guido Hübner, Technischer Leiter der ASSMANN BÜROMÖBEL GmbH & Co KG, was Digitalisierung und Industrie 4.0 für ihre jeweiligen Unternehmen bedeuten und umgesetzt werden.
ASSMANN sitzt in Melle, Siemens Wind Power plant eine vollautomatische Fertigung in Cuxhaven. Kompetente Referenten aus der Praxis also, die es mit Begeisterung verstanden, anschaulich und beeindruckend von ihren Erfahrungen, Herausforderungen, Lösungen und Plänen zu berichten. Immer wieder wurde betont: wir kommen um das Thema „Digitalisierung“ nicht herum, wir müssen uns der Herausforderung stellen und ganz vorne dabei sein, um nicht im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Es geht darum, Arbeitsplätze in Niedersachsen zu sichern. In der anschließenden Diskussion wurden Herausforderungen angesprochen: Wie schafft man es, Digitalisierung in einem kleinen Handwerksbetrieb einzuführen, der dafür kaum Kapazitäten freistellen kann? Wie nimmt man die Belegschaft mit, die sich ständig neuen Herausforderungen stellen und „lebenslang lernen“ soll? Wie kann man das nötige Wissen für die Digitalisierung in den berufsbildenden Schulen vermitteln, durch Lehrer, für die das selbst alles neu ist?
Die Digitalisierung der niedersächsischen Wirtschaft fördern, um Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in Niedersachsen zu sichern, Niedersachsen zukunftsfähig machen. Das ist ein Hauptanliegen für Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Seine Veranstaltungen in der Niedersächsischen Landesvertretung dienen der Sensibilisierung, dem Austausch von best practice, dem Netzwerken.
Im Grußwort erinnerte der Hausherr der Landesvertretung, Staatssekretär Michael Rüter, daran, dass auf jeder dieser Veranstaltungen eine Vereinbarung getroffen wird, wie das Land diesen Digitalisierungsprozess unterstützen kann. Rüter berichtete auch, was davon schon eingehalten wurde. Zum Beispiel die Einrichtung eines Testfeldes, auf dem autonomes Fahren erprobt werden kann. Zum Beispiel eine politische Initiative auf Bundesebene, um Forschungsaufwendungen steuerlich absetzen zu können. Klar wurde dabei, dass der erhebliche zeitliche Aufwand, der erforderlich ist, staatliche Mühlen zu bewegen, der Dringlichkeit des Handelns nicht gerecht wird.
Die niedersächsische Landesregierung hat Leitlinien „digital.niedersachsen – den digitalen Wandel für unser Land gestalten“ beschlossen. Diese Leitlinien stellen den übergeordneten Rahmen dar, an dem sich die Strategien und Aktivitäten der Landesregierung im Bereich der Digitalisierung orientieren, um unser Land zukunftsfähig aufzustellen. Wir wünschen uns eine breite gesellschaftliche Begleitung dieser Aktivitäten.
Fotos: Yorck Maecke, Berlin, für die Landesvertretung Niedersachsen