Faszination Biene
Sonja Knop gibt Einblicke in die Apitherapie

In der Vortragsreihe „Faszination Biene“ lud Sonja Knop, Imkerin der auf dem Dach der Landesvertretung Niedersachsen angesiedelten Bienen, ein, um über den Sommer der Landesvertretungsbienen zu berichten und um in das Thema „Apotheke Biene – Einblicke in die Apitherapie“ einzutauchen:
„Wie schon im Februar berichtet, sind beide Bienenvölker auf dem Dach gut über den Winter gekommen. Der Frühling brachte mit seinen frühzeitig hohen Temperaturen und anschließendem Kälteeinbruch besondere Herausforderungen für die Völker. So galt es, die durch die frühen warmen Außentemperaturen bereits zahlreich angelegte Brut während des Kälteeinbruchs weiterhin auf 35 Grad zu halten. Ein Kraftakt für die Bienen, den sie aber bestens gemeistert haben“, führte Sonja Knop in das Thema ein.
Das späte Frühjahr war dann wieder die optimale Zeit um einen Ableger (ein neues Volk) zu bilden. Da aller guten Dinge drei sind, summen nun seit diesem Jahr drei Königinnen mit ihren Völkern auf und um das Dach der Landesvertretung. Bei drei Völkern komme man auch mal gern durcheinander und so sei es an der Zeit gewesen, den Bienen Namen zu geben, so Knop.
Helene, Cassandra und Maja – so heißen nun die Königinnen der Landesvertretung.
Von Cassandra und Helene -das Volk von Maja war noch zu klein- konnten je 40 Kg Honig in diesem Jahr geerntet werden. Mehr sollte es nicht sein, damit die Bienen auch für sich selbst genug Honig als Winterfutter haben. Es ist schon eine beeindruckende Menge an Nektar/ Honig, die solch ein Volk zu sammeln in der Lage ist. Etwa 50 Kg benötigen die Bienen das Jahr über als Nahrungs- und Energiequelle für sich und die Brut, dazu kommen rund 25 kg als Winterfutter und dann in diesem Jahr die 40 kg für den Imker. Das macht etwa 120 kg Honig pro Volk. Wenn man bedenkt, dass für ein Glas Honig (500g) eine Biene dreimal um die Erde fliegen muss, ist es einfach unvorstellbar, was die Bienen leisten!
Im zweiten Teil des Vortrags wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine spannende Reise zu den Bienen als Apothekerinnen der Natur genommen.
Heilen mit Bienenprodukten: Schon vor über 6000 Jahren wurde z.B. Bienenwachs als Zahnplombe eingesetzt. Man kennt viele Hausmittel (z.B. warme Milch mit Honig), aber es gibt sogar Bienenprodukte, deren Wirkung durch wissenschaftliche Studien belegt ist.
Die Palette der Bienenprodukte ist lang: Honig, Propolis, Bienenwachs, Pollen/ Bienenbrot, Gelée Royal, Bienengift und die Bienenstockluft werden therapeutisch eingesetzt.
Sonja Knop berichtete über die Entstehung der Bienenprodukte im Bienenstock, welche Bedeutung das Produkt im Bienenstock selbst hat, welche Inhaltsstoffe wie wirken und wie die Bienenprodukte therapeutisch angewendet werden können.
Erstmals wurde in diesem Jahr von den Landesvertretungsbienen Propolis gewonnen, um daraus eine Tinktur herzustellen. Propolis wird von den Bienen aus Baumharzen, Speichel und Wachs hergestellt und schützt den feuchtwarmen Bienenstock vor Bakterien, Viren und Pilzen, ist sozusagen das eigene Antibiotikum der Biene. Entsprechend findet es auch als entzündungshemmendes Mittel Anwendung in der Apitherapie.
Auch die Zuhörerinnen und Zuhörer haben zum Teil schon Bienenprodukte angewendet. So berichtete eine Zuhörerin, dass sie bei einem Schnitt in den Finger Honig auf die Wunde gibt und dadurch der Schmerz verschwindet und die Wunde viel schneller zuheilt.