Technisches Symposium der Medienanstalten „Die bunte Zukunft des Radios“
Medienanstalten tagen in der Landesvertretung Neue technische Entwicklungen bringen einen Zugewinn an…

Medienanstalten tagen in der Landesvertretung
- Prof. Peter Wippermann wagt den Blick in die Zukunft
- Matthias Janott begrüßte für die Landesvertretung
- Siegfried Schneider steckte die Themen der Veranstaltung ab
- Gesprächsstoff auch in einer Pause
- Thomas Fuchs, Koordinator des Fachausschusses II „Netze, Technik, Konvergenz“ der Medienanstalten
- Prof. Peter Wippermann geht auf die Fragen des Moderators Sven Oswald ein
Neue technische Entwicklungen bringen einen Zugewinn an Vielfalt – auch und gerade für das Radio, das heute über UKW, über DAB+ oder über das Internet gehört werden kann. Diese Vielfalt der Entwicklungen und die daraus resultierenden Veränderungen auf dem Hörfunksektor haben die Medienanstalten in den Mittelpunkt ihres Technischen Symposiums in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin gestellt.
Matthias Janott, in der Landesvertretung verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und von Haus aus Radiojournalist, begrüßte die Teilnehmer des Symposiums und freute sich, dass die Medienanstalten schon zum dritten Mal in der Landesvertretung zu Gast sind. Er vermutete, dass Berlin als Tagungsort so beliebt sei, weil in der Nähe in Königs-Wusterhausen am 22. Dezember 1920 die allererste Übertragung eines Klassikkonzerts durch den posteigenen Langwellensender über den Äther gegangen ist. Die Digitalisierung benannte er als eine große Herausforderung für die Zukunft des Radios.
Spannender machen die technologiegetriebenen Innovationen das Medium aus Sicht von Siegfried Schneider, dem Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), sie müssten „aber noch besser genutzt und vermarktet werden“. Schneider: „Natürlich muss sich das Radio im Netzzeitalter weiterentwickeln. Aber die alten Stärken des Radios bleiben weiterhin wichtig. Radio weckt Emotionen, Radio bietet regionalen Service.“
Die Stärke des Radios als Medium der gesellschaftlichen Information und Meinungsbildung betonte Thomas Fuchs, Koordinator des Fachausschusses II „Netze, Technik, Konvergenz“ der Medienanstalten. Dabei bedauerte Fuchs die Zerstrittenheit der Branche bezüglich der Zukunft des Radios: „Diese Zerstrittenheit ist Ausdruck der Unsicherheit, wie sich Radio in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.“
Einen Blick in die Zukunft auf das „Radio 2025“ wagte anschließend der Trendforscher Prof. Peter Wippermann von der Folkwang Universität in Essen. Allem voran betonte Wippermann die Geschwindigkeit, mit der sich die Gesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung vernetzt und individualisiert: „Durch das Internet verändert sich auch der Radiobegriff dramatisch – er hat mit der klassischen Radiowelt nichts mehr zu tun.“ Der Trendforscher prognostizierte: „Die Dominanz der Sender wird nicht stärker; der Einzelne entscheidet mehr, was er wie wann hören möchte.“ Seiner Meinung nach sind zwei Punkte für die Zukunft der Radiosender ausschlaggebend: „Die technische Konnektivität entscheidet über die Teilnahme am Markt. Und die kulturelle Konnektivität entscheidet über die die Akzeptanz am Markt.“
Welche neuen Formen des Radios es bereits gibt, wurde im weiteren Verlauf des Technischen Symposiums der Medienanstalten, etwa am Beispiel von UK Radio der Bauer Media Group, von Soundticker des Media Labs Bayern oder Catch am MedienInnovationsZentrum Babelsberg vorgestellt. Weitere Themen am Nachmittag waren das vernetzte Fahrzeug sowie die Messbarkeit von Digitalradionutzung.