Die Schwedische Staatssekretärin Ann Linde
Im Rahmen ihres Deutschlandbesuches hat die schwedische Staatssekretärin des Inneren, Ann Linde,…

Im Rahmen ihres Deutschlandbesuches hat die schwedische Staatssekretärin des Inneren, Ann Linde, auch Station in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin gemacht.
In einem längeren Gespräch in freundschaftlicher Atmosphäre mit dem Bevollmächtigten des Landes Michael Rüter und Vertretern des niedersächsischen Innenministeriums wurden die Herausforderungen und Chancen aktueller Flüchtlingsfragen diskutiert.
Schweden und Deutschland verbindet viel in der Flüchtlingspolitik, da beide Länder im Vergleich zu anderen EU-Ländern besonders viele Flüchtlinge aufnehmen. So nimmt Schweden die höchste Zahl an Flüchtlingen pro Kopf auf, Deutschland liegt bei den absoluten Zahlen vorne. Um den Flüchtlingsstrom zu begrenzen, hat Schweden kürzlich Kontrollen an den Binnengrenzen eingeführt.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs bildete der Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Diese werden in Schweden im Rahmen des Programms „betreutes Wohnen“ untergebracht. Das betreute Wohnen ist für junge Leute zwischen 16 und 20 Jahren gedacht und richtet sich neben der Gruppe der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge auch an die jungen Leute, die derzeit schon von sozialen Diensten betreut werden und eigenen Wohnraum benötigen.
Zudem hat sich Schweden mit Marokko kürzlich auf die Rückführung minderjähriger marokkanischer Flüchtlinge geeinigt. Beide Länder wollen eine Arbeitsgruppe gründen, um minderjährige Marokkaner, die sich ohne Begleitung in Schweden aufhalten, schneller zu identifizierten. Die schwedische Regierung hat im Gegenzug angekündigt, Programme zur Integration und Ausbildung der ausgewiesenen Jugendlichen in ihrer Heimat zu unterstützen.
Ann Linde war besonders interessiert an der Arbeit des im letzten Jahr gegründeten Bündnisses „Niedersachsen packt an“. Das offene gesellschaftliche Bündnis setzt sich für die Integration von Menschen ein, die in Niedersachsen Schutz vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung suchen.