Freedom // Ein Abend zur Freiheit der Künste
Kooperation mit dem Kunstmuseum Wolfsburg anlässlich der Ausstellung „Dark Mirror“ Satire darf…

Kooperation mit dem Kunstmuseum Wolfsburg anlässlich der Ausstellung „Dark Mirror“
- Manon Awst beteiligt sich mit einer Videobotschaft an der Freiheits-Debatte
- Michael Pelke begrüßt die Gäste zum Abend der Freiheit der Künste
- Aufsicht Freedom Territory
- Stefanie Sembill moderiert die Podiumsgäste des Abends an
- Do it yourself: freedom territory
- Benjamin Walther äußert seine Sicht
- Dr. Ralf Beil spricht für die Freiheit der Gruppenausstellungen
- Dr. Georg Imdahl und Benjamin Walther auf dem Podium
- Ein Abend zur Freiheit der Künste in der Landesvertretung
Satire darf nach einem Bonmot von Kurt Tucholsky alles. Aber wie steht es ansonsten mit der Freiheit der Kunst? Darf sie auch „alles“? Oder steht sie nicht vielmehr in einem Dauerkonflikt mit der herrschenden Meinung oder – meist folgenreicher – mit der Meinung der Herrschenden? Darüber wurde am 20. Januar 2016 ausgehend von einer Arbeit des brasilianischen Künstlers Antonio Dias (* 1944) diskutiert. Niedersachsens Dienststellenleiter Michael Pelke begrüßte die Gäste des Abends in den Ministergärten und stellte in seinen Worten die widerstreitenden Kunst- Positionen heraus.
Der brasilianische Künstler Antonio Dias war im Winter 2015/16 in der Ausstellung „Dark Mirror. Lateinamerikanische Kunst Lateinamerikanische Kunst seit 1968“ im Kunstmuseum Wolfsburg vertreten. Sein Werk „Do it yourself: Freedom Territory“ von 1968 markierte im Januar zeitgleich eine 10 x 15 m große Fläche im Atrium der Landesvertretung als mögliche „Freiheitszone“.
Der brasilianische Künstler fiel erstmals in den 1960er Jahren mit ironischen und gesellschaftskritischen Arbeiten auf. Unter der Militärdiktatur musste er 1966 sein Heimatland verlassen. Noch heute wirkt das Werk tagesaktuell und das Erkämpfen von Freiräumen und das Behaupten von autonomen Zonen scheinen nicht minder nötig für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. Am Veranstaltungsabend diskutierten Dr. Ralf Beil (Kunstmuseum Wolfsburg), das Künstlerduo Awst & Walther und der Kunstkritiker Georg Imdahl über die Freiheit der Künste und mögliche gegenwärtige Strategien.
So erläuterte Beil: „Meine persönliche Lösung ist es, vermehrt Gruppenausstellungen zu machen. So kann ein Museum mehr in die Inhalte gehen und sich zugleich dagegen wehren, sich vom Markt einen Künstlerkanon diktieren zu lassen oder diesen mit Einzelausstellungen zu stützen.“ Imdahl brachte es für sich so auf den Punkt: „Es geht heute verstärkt darum, wie sich Kunst zu ihren eigenen Produktionsbedingungen verhält und grundsätzlich zu Ökonomie, Politik, Ethik und Ästhetik.“
Ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die kommenden Veranstaltungen des Kunst- und Kulturprogramms 2016 ziehen wird.
Der Abend ist Teil des Jahresprogramms „inspektionen// kunst+politik“ 2016 der Landesvertretung Niedersachsen. Weitere Informationen zum Jahresprogramm finden Sie unter www.fuer-niedersachsen-in-berlin.de.
Fotos: Yorck Maecke, Berlin, für die Landesvertretung Niedersachsen