CFK-Skulptur aus Stade bleibt nur noch wenige Tage in Berlin
Hauptsache leicht Seit dem Sommer schmückt eine dreidimensionale Raumskulptur aus Stade den…

Hauptsache leicht
- Die Macher und Förderer der Skulptur trafen sich kürzlich in der Landesvertretung. Inder Bildmitte Stades Bürgermeisterin
- Auch bei Dunkelheit ein Hingucker- die CFK- Skulptur im Garten der Landesvertretung
- Passend zur blauen Stunde- die CFK- Skulptur wird während des Festivals of Lights illuminiert
Seit dem Sommer schmückt eine dreidimensionale Raumskulptur aus Stade den Garten und das Gebäude der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin. Das elegant geschwungene weiße Band aus dem Verbundwerkstoff CFK/GFK (kohlenstofffaser- und glasfaserverstärkter Kunststoff) ist ein echter Hingucker und wird vor allem von Berlin-Touristen gern und häufig fotografiert. Die von dem Hamburger Architekturbüro BAT entwickelte Skulptur soll jedoch nicht nur wegen ihrer Optik überzeugen. Vor allem sollen mit dem nur 10 cm starken Band die besonderen Eigenschaften des Verbundwerkstoffes demonstriert werden: die hohe Festigkeit und das vergleichsweise sehr geringe Gewicht.
Es ist kein Widerspruch, dass vor dem Aufstellen der Skulptur die Traglast des Bodens geprüft werden musste. Der Sockel, auf dem die Skulptur wegen der besseren Sichtbarkeit steht, ist recht schwer und direkt unter dem Boden befinden sich noch Kellerräume der Vertretung. Die Skulptur ist sonst in Stade zuhause, dem deutschen „CFK-Valley“. Dabei handelt es sich um ein Forschungszentrum, in dem rund 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an neuen Fertigungsverfahren und Einsatzmöglichkeiten für diese Verbundstoffe arbeiten. Kohlefaserverstärkte Kunststoffe werden schon in vielen Bereichen eingesetzt und ersetzen dort vor allem Stahl und Aluminium: Im Flugzeug- und im Schiffsbau, bei der Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen und auch bei Sportartikeln wie Tennisschlägern und Skiern.
Auch beim Bau von schnell zu errichtenden Gebäuden ließen sich diese Verbundwerkstoffe verwenden. Darauf machte jetzt bei einem Treffen der Macher und Unterstützer der Skulptur in Berlin die Architektin Julia-Elise Hoins aufmerksam – ein Hinweis, der angesichts der aktuellen Schwierigkeiten beim Beschaffen von Wohnraum für Flüchtlinge von besonderem Interesse sein könnte. Zu dem Treffen war auch die Stader Bürgermeisterin Silvia Nieber nach Berlin gekommen. Sie bedankte sich bei dem Bevollmächtigten des Landes Niedersachsen, Staatssekretär Michael Rüter, für das Entgegenkommen und die Unterstützung beim Aufstellen der Skulptur. Weitere Teilnehmer des Treffens waren die beteiligten Architekten Prof. Dr. Henning Hoins, Arnd-Benedikt Willert-Klasing und Dr. Gunnar Merz vom CFK-Valley sowie Wolfgang Werner von der Firma Viebrockhaus, die das Vorhaben gefördert hat.
Die Skulptur ist allerdings nur noch wenige Tage in Berlin zu sehen, während des Festivals of Ligths aber auch bunt illuminiert. Anfang November wird sie im Garten der Landesvertretung abgebaut und wieder zurück an ihren angestammten Platz vor dem Forschungszentrum in Stade gebracht.