you share same air – Luft kennt keine Grenzen
„Clean air“ lädt zu Konferenz Beim Stichwort Luftverschmutzung denkt man schnell an…

„Clean air“ lädt zu Konferenz
- Der VCD zeigt Wege in die Zukunft
- Auch der NABU beteiligt sich
- Niedersachsens Dienststellenleiter Michael Pelke bei seiner Begrüßung der Tagungsgäste
- Arbeitsatmosphäre im Vorfeld der Tagung
- Intensive Gespräche auch in den Pausen
- Gute Beispiele kommen aus Dänemark
Beim Stichwort Luftverschmutzung denkt man schnell an Shanghai oder die Smogglocke über Peking, aber auch in Europa sterben jährlich 400.000 Menschen an den Folgen verunreinigter Luft. Im Juni dieses Jahres hat die EU-Kommission auch gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren wegen der anhaltenden Überschreitungen der Luftreinhaltegrenzwerte eingeleitet.
Für saubere Luft setzt sich das Projekt „Clean Air“ ein, das kürzlich zu einer Konferenz in die niedersächsische Landesvertretung eingeladen hatte. Nach einer Begrüßung durch Niedersachsachsens Dienststellenleiter Michael Pelke, der einige niedersächsische Initiativen zur Luftreinhaltung vorstellte, widmeten sich die neun europäischen Projektpartner, darunter BUND, NABU, DUH, VCD den Fragen: Mit welchen Maßnahmen können Städte effektiv die Luftqualität verbessern? Wie können Bundes- und Landesbehörden sie dabei unterstützen? Wie ist der Stand der relevanten Gesetzgebung auf EU-Ebene? Letztere Frage wurde von einem Vertreter der Generaldirektion Umwelt beantwortet. Guido de Wilt verwies auf einen in der letzten Woche ausgehandelten Kompromiss zur Novelle der NEC Richtlinie (national emissions ceilings directive). Nun steht im Europäischen Parlament die Abstimmung zur NEC-Richtlinie für ambitionierte und verbindliche Ziele zur Begrenzung von Luftschadstoffen noch aus. Neben aufgrund neuerer Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation geringerer Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Stickstoffoxide, Feinstaub (PM10), Schwefeldioxid, Benzol, Kohlenmonoxid und Blei, liegt der Fokus der Richtliniennovelle vor allem auf der Reduktion von PM 2,5-Feinstaub. Guido de Wilt sieht neben dem gesundheitlichen Nutzen für die Bevölkerung, die Einsparmöglichkeiten im Bereich externer Kosten und die Chancen für Investitionen und neue Arbeitsplätze.
In einem zweiten Einstiegsvortrag stellte Christer Ägren von „AirClim“, einer 1982 von vier schwedischen Umweltorganisationen gegründeten Initiative, den Zusammenhang von Luftverschmutzung und dem Klimawandel dar, der durch viele Schadstoffe verstärkt werde.
Im Rahmen des Projektes und der Konferenz wurden zahlreiche Maßnahmen und Strategien präsentiert, wie die Luftqualität spürbar verbessert werden kann. Dazu zählen ordnungsrechtliche Maßnahmen wie die Einführung einer Umweltzone, Auflagen zur Abgasreinigung von Baumaschinen und Schiffen bis hin zu einer konsequenten Förderung und Ausweitung des Umweltverbundes. Gefordert werden außerdem die Einführung einer blauen Plakette, Filterpflichten für Schienenfahrzeuge sowie die Förderung des Rad-, Fuß- und öffentlichen Personennahverkehrs.