Neue Skulptur vor der Vertretung zeigt Stärke der cfk/gfk-Werkstoffe
Kein oben und kein unten Ist das Kunst? Eine Schiffsschraube? Oder eine…

- Die Einzelteile der Skulptur vor dem Zusammenbau
- Mit Hilfe eines Krans wurden die Einzelteile in den Garten gehievt
- Schon am richtigen Standort, aber noch nicht am Sockel befestigt- die Skulptur der Landesvertretung
- Viele Schaulustige beobachteten den Aufbau der Skulptur vor der Landesvertretung
Kein oben und kein unten
Ist das Kunst? Eine Schiffsschraube? Oder eine überdimensionale Fliege für einen riesigen Hemdkragen? Die neue dreidimensionale Skulptur „Virtual Tectonics“ im Garten der niedersächsischen Landesvertretung lässt viele Deutungen zu. Sicherlich ist es auch ein Kunstwerk, das die aus Stade stammende Architektin Julia-Elise Hoins und Arnd-Benedikt Willert-Klasing vom Hamburger Architekturbüro BAT geschaffen haben: eine verschlungene Endlosschleife, die bis zu 2,30 m hoch ist und eine Breite von knapp acht Metern hat und in der Form an einen Knoten erinnert. Was dabei oben oder unten ist, lässt sich nicht mit Sicherheit angeben.
Das weiße und nur 10 cm starke Endlosband ist aber auch eine Designstudie und eine Demonstration, was mit carbonfaser- und glasfaserverstärkten Kunststoffen (cfk/gfk-Verbundwerkstoffen) möglich ist: eine freie Formgebung, hohe Festigkeit und ein geringes Gewicht.
Diese Vorteile machen die cfk/gfk-Materialien zu einem begehrten Werkstoff überall dort, wo eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht erreicht werden muss, beispielsweise beim Bau von Flügeln und Tragflächen in der Flugzeugindustrie. Eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung dieses Werkstoffes spielt das Entwicklungszentrum für carbonfaserverstärkte Kunststoffe im niedersächsischen Stade, das der traditionsreichen Handels- und Hafenstadt die Bezeichnung CFK-Valley eingebracht hat. Vor dem dortigen Hauptgebäude des Entwicklungszentrums stand die „Virtual Tectonics“-Skulptur zuvor, bevor sie jetzt nach Berlin gebracht wurde. Ermöglicht wurde das unter anderem durch die großzügige Unterstützung durch die Firma Viebrockhaus AG aus Harsefeld. Erstmals war die Skulptur im Rahmen der Internationalen Bauausstellung in Hamburg vor zwei Jahren öffentlich gezeigt worden.
Bis Ende Oktober dieses Jahres ist sie jetzt im Garten der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund n Berlin zu sehen – und harmoniert überraschend gut mit der Hausfassade des 2001 fertiggestellten Gebäudes. So, als sei sie als „Kunst am Bau“ für die Vertretung entwickelt worden.