Ausstellung „Karl Schaper // Briefe an…“
Gelungene Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg Die Ausstellung der über zwanzig…

Gelungene Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg
- Ein Blick in die Ausstellung im Foyer der Landesvertretung
- Herbert Schmalstieg blickt auf den politischen Künstler Karl Schaper
- In der ersten Reihe Familie und Festredner
- Staatssekretär Michael Rüter blickt zufrieden auf die Ausstellung
- Siegfried Neuenhausen und Hans Schaper an der Vitrine
- Susanne Pfleger erinnert sich an Karl Schaper
- Susanne Schaper, eingerahmt von Hans Schaper und Herbert Schmalstieg
- Bazon Brock dokumentiert
- Wenn es so einfach wäre…
- Karl Schaper: ein Brief an…
Die Ausstellung der über zwanzig großformatigen Briefobjekte von Karl Schaper (1920 – 2008) im Atrium der Landesvertretung machte eines deutlich: Der Künstler aus dem Kreis Wolfenbüttel fehlt. Er war ein politischer Kopf mit eigener Bildsprache, die bis heute fasziniert und zeitgemäß scheint.
Zur Finissage der Schau am 24. April 2015 begrüßte Hausherr Michael Rüter die Gäste–frei nach Schaper – in der Vertretung des „Rübenlands“. Die offenen Briefe des Künstlers forderten Haltung ein und laden zum Nachdenken ein. Ja, sie seien Angebote zum Dialog, so Rüter. Eben solch ein Austausch und das Teilen von Ideen, Meinungen und auch von Verantwortung stehe im Fokus des aktuellen Kulturprogramms „inspektionen / teilhabe_n“, in dessen Rahmen die Ausstellung realisiert werde. Der Bevollmächtigte übergab das Mikrofon an Professorin Dr. Susanne Pfleger von der Städtischen Galerie Wolfsburg, aus deren Sammlung ein Großteil der Exponate stammte. Sie schilderte Schaper als zentrale Figur der Region und erinnerte sich an dessen kommunikative Ader, die Werk und Person gleichermaßen bestimmten.
Zum Abschluss blickte Dr. h.c. Herbert Schmalstieg mit Schaper auf die Gegenwart. Der langjährige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover (1972 bis 2006) kannte den Künstler noch persönlich. Dem Vorsitzenden der Wilhelm-Busch-Gesellschaft in Hannover war der souveräne Umgang mit Karikatur und Satire anzumerken. Seine Betrachtungen waren sodann höchst humorvoll, informativ und geistreich. Schmalstieg warf entsprechend provokante Fragen auf: Was hätte dieser politische Künstler heute an Putin geschrieben, wie hätte dieser wohl die Köpfe der Großen Koalition adressiert und was der AfD geschrieben? Dies alles konnten wohl am besten Familie und Freunde des Künstlers beantworten, die zahlreich zur Veranstaltung angereist waren. Unter ihnen auch zwei seiner Söhne sowie seine Ehefrau Susanne Schaper, mit der er Zeit seines Lebens großformatige Wandteppiche fertigte. Einer davon war bereits 1952 auf der „documenta 2“ in Kassel ausgestellt. Unter den Gästen waren zudem Rechtsanwalt Dietrich Wollschlaeger aus Hannover, der sich über familiäre Bande um den Nachlass des Künstlers kümmert, Professor Gerhard Lampe, aber auch die Weggefährten Professor Siegfried Neuenhausen und Bazon Brock. Nicht nur diese werden nach der Ausstellung in der Landesvertretung Niedersachsen den Künstler in guter Erinnerung behalten.
Fotos: Yorck Maecke, Berlin