Modell Europa Parlament wieder zu Gast in der Landesvertretung
Europa mit jugendlichem Elan Wenn man die Beteiligung an allgemeinen Wahlen zum…

Europa mit jugendlichem Elan
Wenn man die Beteiligung an allgemeinen Wahlen zum Maßstab nimmt, dann ist das Interesse der Deutschen an Europa offenbar gering: Nur noch 47,9 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland beteiligten sich an den Wahlen zum Europäischen Parlament im vorigen Jahr. Bei der ersten Europawahl im Jahr 1979 waren es noch mehr als 67 Prozent gewesen. Vor allem die Jugend, so ist oft zu hören, interessiert sich nicht für europäische Fragen.
Für die jungen Leute, die jetzt wieder am „Modell Europa Parlament“ teilnahmen, trifft dieses Vorurteil überhaupt nicht zu: Rund 180 Jugendliche aus allen Bundesländern sowie aus Belgien, Luxemburg und Ungarn diskutierten am 25. und 26. Februar in Berlin über aktuelle Fragen der Europapolitik. Und wie sie diskutierten! Ob in den „Ausschüssen“, die unter anderem in der Landesvertretung Niedersachsen tagten, ob im „Plenum“, das im Bundesrat zu Gast war oder bei der „Pressekonferenz“ im Bundespresseamt – überall diskutierten, argumentierten und berieten die jungen Leute in ihrer Rolle als „Europaparlamentarier“ die aktuellsten Themen mit einer beeindruckenden Ernsthaftigkeit. Ob es um die Asylpolitik ging, um das geplante Freihandelsabkommen mit den USA TTIP oder den Schutz der Meere – die Jugendlichen gingen hochmotiviert ans Werk, verfassten Resolutionen und Entschließungsanträge für die Plenartagung.
Dabei kamen sie auch mit führenden Politikerinnen und Politikern ins Gespräch, unter anderem mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Das Planspiel „Modell Europa Parlament“ (MEP) wird mit EU-Mitteln gefördert und will junge Europäer noch stärker für die Politik und besonders für Fragen der Europäischen Union begeistern. Es ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern findet auch in vielen anderen EU-Staaten statt. In Deutschland findet das MEP seit 2001 unter der Schirmherrschaft des jeweils amtierenden Bundesratspräsidenten statt. Jedes Bundesland ist mit wenigstens einer Partnerschule dabei. Für Niedersachsen ist es das Kaiser-Wilhelm und Ratsgymnasium aus Hannover.
Bild: Schüler simulieren Europapolitik: Abstimmung in der Sitzung des MEP-Ausschusses in der Vertretung des Landes Niedersachsen. Foto: Heitmann