„Grüne Woche“ in Berlin: Der Agrarsektor im Großeinsatz
Ministerpräsident Stephan Weil besucht niedersächsische Aussteller „Grüne Woche“ – das ist, wenn…

- Wohl bekomm´s! Michael Pelke und Kristine Kindler kosten die Milch
- Jan Heusmann – Vorsitzender der Milchwirtschaft Niedersachsen
- Hans Stöcker- Vorsitzender der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen
- Peter Lüschow- Milchwirtschaft Schleswig-Holstein
- Der Empfang der Milchwirtschaft fand im Atrium und im Saal der Landesvertretung statt
- Kristine Kindler im Gespräch
- Komm in die Kuhmunity!- die Gastgeber des Abends
- Deichfeger, ein Rezept zum Nachmachen…
- Milch- das Getränk des Abends
Ministerpräsident Stephan Weil besucht niedersächsische Aussteller
„Grüne Woche“ – das ist, wenn sich 415 000 Besucher und 1658 Aussteller aus aller Herren Länder in den Berliner Messehallen drängen: Nach dem Selbstverständnis der Veranstalter eigentlich eine Agrarmesse, aus Sicht der Berliner eher ein Schlaraffenland, für die im Agrarsektor Tätigen Pflichtveranstaltung und Großeinsatz.
Niedersachsen, das „Agrarland Nr. 1“, hatte wie immer seine eigene (halbe) Halle 20: zwei Ministerien, mehrere Landkreise, Tourismusverbände und Regionen, viele Hersteller von Lebensmittel-Spezialitäten, insgesamt 89 Einzelaussteller präsentierten dort, was unser Land im Bereich von Ernährungswirtschaft und Tourismus so drauf hat. In diesem Jahr übrigens mit Unterstützung streitlustiger Gäste aus dem alten Rom: die Varus-Schlacht war in die Halle gezogen, präsentierte die Ausgrabungen in Kalkriese und lud zum Besuch der „VarusRegion“ Osnabrück. Die am Stand Wache schiebenden Legionäre ließen es sich denn auch nicht nehmen, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil mit gezogenem Schwert vor andrängenden Fotografen zu schützen – natürlich nur, um ihn bestmöglich ins Bild zu setzen.
Gesetzt zur „Grünen Woche“ ist auch immer der „Milchtreff“ des Landesverbandes der Niedersächsischen Milchwirtschaft in der Landesvertretung in Berlins Mitte. In diesem Jahr in achter Auflage, mit wachsendem Erfolg. Denn es hatte sich nicht nur – wie in den Vorjahren – der nordrhein-westfälische Landesverband angeschlossen, sondern erstmalig auch der schleswig-holsteinische. In diesem Jahr 2015 tut die Milchwirtschaft einen Schritt ins Unbekannte: nach 31 Jahren läuft die staatliche Milchquotenregelung aus. Künftig kann jeder produzieren, wie er lustig ist – die Grenze wird nur noch durch die Absatzmöglichkeiten am Markt gesetzt. Das erleben die einen als Ansporn, die anderen mit Sorge. Auf dem Milchtreff herrscht aber immer eine gute Atmosphäre: Gemeinschaft macht stark und optimistisch, das spürt man da.
„Niedersachsenabend“ auf dem Berliner Messegelände: die Menschen drängelten sich, um auf diese Veranstaltung zu kommen. Und sie drängelten sich dann noch einmal in der Halle 20, die mit 2700 Gästen, zuzüglich Messeständen, nahezu an ihre Grenzen stieß. Es war laut. Nicht zuletzt, weil eine Coverband unter Volleinsatz der Verstärker Gassenhauer aus der Jugendzeit der Gäste schmetterte: „Marina, Marina, Marina!“
Es wird immer behauptet, die Veranstaltung diene dem Networking, aber wer bei dem Lärm seinen Gesprächspartner verstehen kann, muss bisweilen über telepathische Fähigkeiten verfügen oder gekonnt Körpersprache interpretieren. Dessen ungeachtet herrschte eine Bombenstimmung: man traf alte Bekannte, Freunde, Geschäftspartner, möglicherweise auch Komplizen früherer gemeinsamer Schandtaten. Man war dabei, wurde gesehen, konnte sogar tanzen, auf dem Platz vor der Band. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat pflichtgemäß zu Beginn die Gäste begrüßt: davon kann ich nichts berichten, ich habe, trotz höchstmöglicher Konzentration, kaum etwas verstehen können. Aber, soweit ich das beobachten konnte: der Ministerpräsident hat sich gut amüsiert. Von Stand zu Stand der niedersächsischen Aussteller ziehend, um auch mit jedem ein paar Worte wechseln zu können, ständig umlagert, ins Gespräch gezogen, fotografiert, mit Schnittchen versorgt: mitten drin im Getümmel, adoptiert vom Agribusiness. Und das heißt ja wohl, dass er im nächsten Jahr wieder dabei sein wird. Hat er jedenfalls versprochen.