Eine Kommission auf der Suche
33 Männer und Frauen sollen ein Jahrtausendproblem lösen Von A wie Dr.…

33 Männer und Frauen sollen ein Jahrtausendproblem lösen
Von A wie Dr. Detlef Appel bis Z wie Hubertus Zdebel reicht die Liste der 33 Männer und Frauen, die nicht weniger als ein Problem lösen sollen, dass die Menschheit noch mehrere tausend, ja Millionen Jahre begleiten wird: Die Rede ist von der Endlagerkommission und ihrer Suche nach einer die Umwelt verschonenden Lösung für die Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe. Die Bildung dieser Kommission war ein Bestandteil des Standortauswahlgesetzes, auf dessen Grundzüge sich eine breite politische Mehrheit im Sommer vorigen Jahres verständigt hatte. Die dazu geführten Vorgespräche zwischen der damaligen schwarz-gelb geführten Bundesregierung, der Opposition im Deutschen Bundestag und den Ländervertretern fanden im April 2013 in der Vertretung des Landes Niedersachsen statt.

Das Ziel ist klar: Die Risiken der Atommüll-Endlagerung minimieren und die Sicherheit für Mensch und Umwelt garantieren. Foto: Montage MU/Fotolia
An gleicher Stelle trafen sich jetzt die Kommissionsmitglieder auf Einladung von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel, der der Kommission ebenfalls als ordentliches Mitglied angehört. Bei einem Abendessen in der Landesvertretung, das im Anschluss an eine offizielle Kommissionssitzung stattfand, nutzten die Mitglieder die Möglichkeit, sich in einem informellen Rahmen besser kennen zu lernen und auszutauschen.
Einfach ist ihre Arbeit nicht. Schon die Zusammensetzung der Kommission aus Vertretern der Wissenschaft, von gesellschaftlichen Gruppen, Mitgliedern des Deutschen Bundestages und schließlich Vertretern der Ländern ist dermaßen heterogen, dass erst einmal ein gemeinsames Verständnis der Beteiligten über Ziele und Perspektiven, Arbeitsabläufe und Strukturen hergestellt werden musste. Auch der Vorsitz der Kommission liegt nicht bei einer Person allein. Diese Aufgabe teilen sich im Sitzungswechsel die beiden ehemaligen parlamentarischen Staatssekretäre im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD).
In einem Punkt sind sich die 33 Kommissionsmitglieder bereits einig: Die Auswahl eines Endlager-Standortes lässt sich nicht bis 2031 erreichen. Realistischer sei das Jahr 2058 und eine Inbetriebnahme des Atommüll-Endlagers nicht vor 2083. Die Kommissionmitglieder benötigen also einen langen Atem – und sollten möglichst ein biblisches Lebensalter erreichen, wenn sie ihre Arbeit abschließen wollen.
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