Wie die Kultur zum politischen Wandel beiträgt
Internationale Tagung in Hildesheim – Vorarbeiten in der Landesvertretung Der Sturz der…

Internationale Tagung in Hildesheim – Vorarbeiten in der Landesvertretung
Der Sturz der bisherigen autokratischen Herrscher in Ägypten, Tunesien und anderen nordafrikanischen Ländern, der so genannte „arabische Frühling“, ist zu einem Großteil auf die Zuwendung vor allem der jüngeren Bevölkerung zur westlichen, liberalen Kultur zurück zu führen und weniger auf die fundamental-islamische Opposition. Dieser These werden die Teilnehmer einer großen, internationalen Konferenz nachgehen, die im September in Hildesheim und Berlin stattfindet und die vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim ausgerichtet wird.
Die Vorbereitungen auf diese Konferenz, zu der sich bereits mehr als 400 Kulturwissenschaftler aus aller Welt angemeldet haben, laufen auf Hochtouren und haben inzwischen auch die Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin erreicht. Ein Workshop zur Vorbereitung fand dieser Tage bereits statt, ein weiterer, bei dem es ausschließlich um das Thema „Arabischer Frühling“ geht, ist für Ende Februar angesetzt. Grund: In der Landesvertretung soll zum Abschluss der geplanten Konferenz ein Empfang für die teilnehmenden Wissenschaftler aus aller Welt stattfinden. „Für die meisten ausländischen Gäste ist ein Besuch der Bundeshauptstadt Berlin einfach ein Muss“, erläutert Professor Dr. Wolfgang Schneider, der Direktor des Hildesheimer Instituts.
Aber warum dann überhaupt Hildesheim, und genauer gesagt, der Kulturcampus der Domäne Marienburg? Die Antwort ergibt sich aus dem internationalen Renommee, das sich das Institut für Kulturpolitik erworben hat. Seit zwei Jahren ist das Institut an der Uni Hildesheim zugleich Sitz des UNESCO-Chairs „Cultural Policy for the arts in development“, befasst sich also mit Fragen des kulturpolitischen Handelns zwischen den Künsten, gesellschaftlichen Prozessen und im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit.
Untersucht werden dabei Fragestellungen wie die Rolle der Künstler in gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen, der Einfluss von Kulturpolitik auf die Veränderung von Regierungsstrukturen und die kulturelle Bildung in Afrika sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Fotos des Kulturcampus Domäne Marienburg: Isa Lange, Olaf Mahlstedt und Andreas Hartmann